Lösungsfokussierte Kurzzeittherapie: schnelle Methode mit positivem Ansatz

„Stellen Sie sich vor, heute über Nacht geschieht ein Wunder und das Problem, über das wir gerade sprechen, ist gelöst. Woran merken Sie am nächsten Morgen, dass es das Problem nicht mehr gibt? Was fällt Ihnen als Allererstes auf, nachdem sie aufgewacht sind? Was ist das Erste woran ihre Partnerin/ihr Partner diese Veränderung bemerkt? Was würde Ihre Katze oder Ihr Hund sagen, wenn sie Sie nach dem Aufwachen ins Auge nimmt? Was hat sich verändert?“
Eine interessante Frage, da ich mir so manches Mal die Frage schon gestellt habe, wenn meine Katze mich ins Visier genommen hat. Aber letztendlich ist das Gedachte natürlich das eigene Konstrukt, um durch eine neue Sichtweise auf ein Problem neue Lösungsansätze zu ersinnen. Eine effektive und überraschende Therapieform, die den Klienten als Experten für sich selbst sieht.

Was ist lösungsfokussierte Kurzzeittherapie?

Lösungsfokussierte Kurzzeittherapie bedeutet: Die Lösung steht im Mittelpunkt und nicht das Problem. Ziel ist es den Klienten eigene persönliche und soziale Fähigkeiten deutlich zu machen und gemeinsam Lösungen neu zu konstruieren. Hier geht es vor allem um Alternativen zu nicht funktionierenden Gedanken-, Gefühls- und Handlungsmustern zu finden. Die „positiven Unterschiede“ zu erkennen und zu verstärken. Mit überraschenden Fragen werden neue Ideen entwickelt. Dabei ist diese Therapieform stark Ressourcenorientierung mit einer Grundhaltung, die sich an den Stärken und Kompetenzen der Klienten orientiert.

Was ist die Wunderfrage?

Die Wunderfrage ist eins der zentralen Elemente der lösungsfokussierten Kurzzeittherapie. Sie wird bei Menschen genutzt denen es schwerfällt überhaupt ein Ziel zu formulieren. Die Wunderfrage fragt den Menschen, wie sein Leben aussehen würde, wenn sein Problem über Nacht verschwunden wäre. Durch diese Frage kommt es zu der Vorstellung eines positiven Zukunftsbildes, mit einem in kleinen Schritten besser zu bewältigendem Ziel und den Lösungsansätzen, wie dieses Zukunftsbild verwirklicht werden kann.

Warum lösungsfokussierte Kurzzeittherapie?

Das zentral und radikal „Neue“ am lösungsfokussierten Ansatz ist das Bekenntnis zur Einfachheit. Es wird unvoreingenommen erkundet, was alles wie gewünscht funktioniert, um in kleinen Schritten mehr davon zu tun. Die Methodik besteht vor allem in überraschenden Fragen, um einen neuen Blick auf die Situation zu bekommen. Der grundsätzliche Ansatz ist auch gekennzeichnet durch einen liebevollen und positiven Blick auf den Menschen. Die Methode ist effektiv, da sie die Ressourcen des Klienten aktiviert, den Fokus auf positive Veränderungen lenkt und rasche Verbesserungen fördert.

Die drei Grundprinzipien der Lösungsfokussierung sind:

  1. Repariere nicht, was nicht kaputt ist!
  2. Finde heraus, was gut funktioniert und passt – und tu mehr davon!
  3. Wenn etwas trotz vieler Anstrengungen nicht gut genug funktioniert und passt – dann höre damit auf und versuche etwas anderes!