Depression und psychische Belastungen mit Hypnose behandeln

Hier kann Hypnose als bewährte Therapieform zur Behandlung von Depression und anderen psychischen belastenden Störungen eingesetzt werden. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass hinter einer Depression oft ein guter Grund steht. Zu einem früheren Zeitpunkt im Leben war es die sinnvollste und beste Strategie Gefühle nicht länger fühlen zu müssen. Aber, im Laufe des Lebens ändert sich die Situation und auch die Optionen die man hat. Hier möchte ich Sie unterstützen.

Kann Hypnose bei Depression helfen?

Hier ist die Antwort absolut JA. Vor allem drei Ansätze haben sich bei der Therapie der Depression mit Hypnose bewährt. Die Arbeit mit dem Unterbewusstsein, um negative Glaubenssätze und Denkmuster zu verändern. Die Förderung von Selbstheilungskräften mit dem Ziel der Stärkung des Selbstbewusstseins sowie der vorhandenen Fähigkeiten. Auch unterstützt die Hypnosetherapie durch den Stressabbau und die Förderung von Entspannung. Dabei wird mit Hilfe der eigenen Vorstellungskraft das Symptom genutzt (utilisiert), um aus der Negativität heraus in einen anderen Zustand mit positiv verändertem Denken und Verhalten zu kommen.

Was ist eine Depression?

Depression ist eine der häufigsten psychischen Erkrankungen geworden und hat entsprechend unserer vielfältigen Lebensweisen auch viele Ursachen. Jeder Mensch empfindet die Depression etwas anders auf seine spezifische Art. Auch empfindet jeder Mensch durch die Erkrankung unterschiedliche Einschränkungen im Leben. Es gibt aber generelle Symptome, die sich in unterschiedlicher Ausprägung zeigen wie: Verlust von Antrieb und Freude, eine traurige Stimmung, aber auch verminderte Aufmerksamkeit, Schlafstörungen und verminderter Appetit. Es kann auch eine Angst aufkommen, dass man nicht genügt, nichts mehr helfen kann und die negativen Gefühle deutlich dominieren. Diese Gefühlslagen können aus einer akuten Situation heraus aufkommen oder uns lebenslang begleiten.

Wie kann die Behandlung mit Hypnose bei Depression wirken?

Letztendlich können unbewusst getroffene Entscheidungen mit der Hypnosetherapie, wie zum Beispiel „Ich will nicht mehr fühlen“ in eine positive Form gewandelt werden. Das kann über längst verloren geglaubte positive lebensbejahende Empfindungen/Situationen geschehen, die durch die neuronale Entspannung und die größere Freiheit in der Kommunikation mit inneren Anteilen wieder erinnert werden.
Denn wir alle haben zu jedem Zeitpunkt alle Ressourcen (Fähigkeiten) in uns, die wir benötigen, um uns glücklich und ausgeglichen zu fühlen. Manchmal können wir den Zugang zu diesen Ressourcen durch Sorgen, Grübeleien oder ein trauriges Ereignis vorübergehend verlieren. Auch können uns emotionale Komponenten wie unbewusste Konflikte oder verdrängte belastende Erfahrungen und Gefühle behindern. Diese Faktoren können auch in der Vergangenheit liegen und so durch Nachdenken und Gespräche nicht aufgelöst werden. Hier kann die Hypnosetherapie durch ihren Zugangsbereich zum Unterbewussten als Technik für die folgenden Wirkungen eingesetzt werden:

  1. Eine tiefe, neuronale Entspannung während der hypnotischen Trance kann auf effektive und natürliche Weise die psychische und physische Erholung fördern
  2. Das Immunsystem, vegetative Funktionen und der Stoffwechsel können durch die Entspannung direkt stimuliert werden.
  3. Konfliktlösende Interventionen wie die Regression (Rückführung), Traumaarbeit oder Teilearbeit können entlasten.
  4. Schuldgefühle, Selbstzweifel und niedriger Selbstwert können verändert werden.
  5. Ein eventueller unbewusster Sekundärgewinn der Erkrankung kann erkannt und transformiert werden.

Hypnosetherapie und das VAKOG System – Stärkung der Sinne.

Häufig wird die Vorstellungskraft der Sinneseindrücke bei den verschiedenen hypnotherapeutischen Methoden genutzt: das VAKOG System (visuell-auditiv-kinästhetisch-olfaktorisch-gustatorisch). Mit diesen Sinnen werden lebendige Erfahrungen in einem Trancezustand hervorgerufen, die für den Körper und das Gehirn real sind. Wenn man zum Beispiel eine neue Verhaltensweise annehmen möchte, dies bisher nicht geklappt hat, so kann man sich die gewollte Verhaltensweise mental in einem Trancezustand vorstellen. Das neue Verhalten sozusagen schon einmal mit allen Sinnen erleben und so einüben. So wird es greifbarer und die Veränderung des Verhaltens gelingt leichter als bei bloßer gedanklicher Auseinandersetzung mit dem Thema. Dieser Effekt ist wissenschaftlich untersucht und nachgewiesen.

Wozu dient die hypnotische Trance?

In diesem Zustand hat man leichteren Zugriff darauf, wie vergangene oder zukünftige Ressourcen im Unterbewusstsein aktiviert werden können. Vielleicht geht es auch darum in Trance über prägende Ereignisse mit einem anderen Zugang zu sprechen. Dies hängt vom Verlauf der Sitzung ab und was Sinn macht, um wieder einen Zugang zu positiven Gefühlen und zu seinem wahren Selbst zu bekommen.

Die Schutzfunktion bei der Depression

Bei Depressionen ist auch zu beachten, dass die Symptome eine hohe Schutzfunktion haben können: Schutz vor Misserfolg und Enttäuschung, Schutz vor aussichtslosen Konflikten, Schutz vor beruflichen Schwierigkeiten, Schutz vor dem Gefühl mangelnder Selbstwirksamkeit oder Kontrolle und selbst der Schutz vor unangenehmen Gefühlen wie Verlust und Trauer können eine Depression weiter am Laufen halten.
In die Handlung kommen wäre zwar ein Ausweg, doch die Erfahrungen haben gezeigt, dass es sich nicht lohnt aktiv zu werden. Das Gefühl, zu wollen aber nicht zu können, kann eine grundsätzliche Erfahrung bei Depressionen mit der starken Auswirkung der Hoffnungslosigkeit sein. Diese Schutzmechanismen können in der Hypnosetherapie genutzt werden. Sie werden respektiert und als etwas Nützliches verstanden. Durch die Aufarbeitung dieser Situationen können neue Möglichkeiten vorgestellt werden. Das Erleben dieser neuen Möglichkeiten im VAKOG System ist eine Chance relativ zeitnah zur Aktivierung von bereits bestehenden Fähigkeiten kommen. Dieser Prozess kann initiiert werden, da sich in Hypnose diese neuen Wege und Möglichkeiten bereits wahr und hilfreich angefühlt haben.

Wie läuft eine Hypnosesitzung bei Depression ab?

Zuerst wird in der Hypnosesitzung über Symptome und vor allem Ziele gesprochen. In einer entspannenden hypnotischen Trance wird das Unterbewusstsein einbezogen. Hier helfen passende Suggestionen, um positive Veränderungen im Denken und Verhalten anzuregen. Ziel ist auch die Selbstheilungskräfte zu aktivieren und negative Gedankenmuster aufzulösen. Es gibt viele Methoden, die passend eingesetzt werden können. Dabei ist es wichtig, dass man offen für die Hypnose und auch bereit für eine Veränderung ist.